#23 Schottland 20.05.22

Wir haben ohne Aufforderung doch noch auf den Wohnmobilstellplatz gewechselt. Karin meinte, es wäre besser so. Am Morgen habe ich dann entdeckt, dass dieser bezahlt werden muss. Leider war auch hier der Kartenleser defekt. So schlichen wir uns ohne zu bezahlen ganz schnell ohne Frühstück. Das wollten wir sowieso an einem Cafe in der Nähe einnehmen, das uns gestern auffiel. Es ist schon verdammt schwierig, bis unmöglich mit einem 6 m langen Wohnmobil einen Parkplatz zu finden. Auf den normalen Plätzen steht Lucy mindestens 1,5 m auf die Straße hinaus. Ich fand dann einen auf dem Grünstreifen (oder dem Erdfleck) neben vielen anderen Fahrzeugen.

#22 Schottland 19.05.22

Die Nacht auf dem Campingplatz war wieder sehr ruhig. Hier darf auch von 23:00 Uhr bis 7:00 Uhr nicht gefahren werden. Der Blick aus dem Fenster am Morgen zeigt die anderen Camper und das Meer bzw. die Bucht. Heute geht es weiter an der Küste und durchs Landesinnere, je nachdem wo die Straße langführt. Ein Ziel ist der Leuchtturm von Stoerhead. Ob wir bis zum Oldman of Stoer laufen, entscheiden wir wohl später. Erst mal wird geduscht (mit viel Platz um einen herum) mit viel warmem Wasser, dann gefrühstückt. Wenn wir schon auf einem Campingplatz sind, dann nutzen wir die gesamte Infrastruktur. Die Toilette geleert, den Grauwassertank abgelassen und Frischwasser aufgefüllt.

#21 Schottland 18.05.22

Karins Hand wird besser, heute morgen haben wir den Verband abgenommen und ihn durch ein großes Pflaster ersetzt. Nichts entzündet und wenig Wundflüssigkeit. Auch diese Nacht war recht ruhig. Wir hatten Fragen von dem Wohnmobilstellplatzbesitzer, dessen Stellplatz rund 100 m entfernt ist, erwartet, warum wir nicht bei ihm stehen, aber da kam nichts. Nach dem Frühstück kam wieder Abspülen an die Reihe. Ich hatte gestern Currygemüse mit Linsen gekocht und der Topf musste wieder sauber werden. Heute ging es südwestlich auf der A838. Die ist häufig zweistreifig ausgebaut, so dass es gut voranging. Am Rhiconich River bogen wir dann nach Nordwesten ab. Ziel war die Sheigra Beach und die Sandwood Beach. Der Weg dahin war mal wieder atemberaubend. Wir haben viel gefilmt und selten Fotos gemacht. Steigungen und Gefälle mit 25 bis 30% sind keine Seltenheit und ich bin froh über die 160 PS, die die 3,5 t schwere Lucy ohne Probleme rauf und wieder runter bringt.

#20 Schottland 17.05.22

Trotz des Parkens direkt neben einer Straße war es sehr ruhig. Am Abend fuhren noch zwei Autotransporter durch und dann kein Verkehr mehr. Wir wurden mit strahlendem Sonnenschein begrüßt, deswegen holte ich auch mal die Drohne heraus und machte ein paar Videoaufnahmen. Dann ging es zurück in die Nähe von Altnaharra. An der Kreuzung zweigt eine Straße ab, die keinen Namen hat (so steht es in den Karten) und nur bis 7,5 t zugelassen ist. Auch Wohnwagen sollten dort nicht fahren. Wir kamen aber prima durch. Später entdeckten wir, dass die Straße MacKaytrail genannt wird. Vor mehr als 2000 Jahren siedelten dort schon Menschen, die sich wohl aus dem nahen Fluss bedienten und Ackerbau und Viehzucht trieben. An einer Stelle ist ein Turm zu bewundern, der ähnlich aufgebaut ist, wie die alten Steinhäuser. Zweischalige Außenhaut mit Treppe dazwischen und drei Stockwerke hoch. Bis zu dem Turm befanden wir uns weitgehend allein auf der Singletrailstraße. Ab und zu kamen Fahrradfahrer entgegen und ein Wanderer.

#19 Schottland 16.05.22

Heute morgen kamen wir uns vor, wie am Bahnhof. Ständig fuhren Autos, Busse und Motorräder auf den Parkplatz, die Insassen schauten mal ein bisschen, gingen mit den Hunden spazieren und zogen dann wieder ab. Nach dem Frühstück war noch abspülen dran.

Heute wäre unser erstes Ziel Skarray gewesen. Es sollte erst mal anders kommen. Kurz nach Bettyhill war links ein Parkplatz mit Glascontainern. Da wir einige Flaschen an Bord hatten, wollten wir diese loswerden. Karin stieg aus und entsorgte die Flaschen.

#18 Schottland 15.05.22

Diesmal war die Nacht nicht ganz so ruhig. Die Nähe der Straße hörte man schon. Der Ausblick aufs Meer entschädigt aber dafür. Die Sonne weckte uns und es war schon ziemlich warm für schottische Verhältnisse.

Auf unserem Tagesplan war eine Rundreise, die uns in das Landesinnere bringen soll und nicht immer an der Küste entlang. Zunächst besuchten wir den Leuchtturm, den wir von unserem Stellplatz aus sehen konnten. Er nennt sich Strathy Point Lighthouse. 

Etwa 1 km vor dem Leuchtturm ist ein Parkplatz, der schon sehr voll war, als wir ankamen. Nach wenigen Minuten wurde dann ein Platz frei und wir zogen unsere Wanderschuhe an und marschierten los. Vorbei ging es an einem kaputten Peugeotbus, der vollgestopft war mit Altreifen und sonstigem Krimskrams. Gleich danach stand eine ausrangierte Hubarbeitsbühne für KFZ. Ich habe inzwischen die Theorie, dass sie Schotten was für ihre Nachkommen zum Ausgraben lassen wollen. Bei den diversen unterirdischen Bauten wurde immer wieder betont, dass man viel aus dem Abfall über das Leben vor hunderten oder tausenden von Jahren herauslesen konnte. Bei uns wird möglichst alles recycelt. Was will da ein Archäologe in hunderten Jahren finden?

#17 Schottland 14.05.22

Wir hatten auch hier eine ruhige Nacht. Der Wind legte sich weitgehend und es stand noch ein Wohnmobil mit uns am Platz. Wie geplant fuhren wir auf der Insel Derness, auf der wir genächtigt haben Richtung Süden und schauten uns zwei weitere Aussichtpunkte an. Bei beiden hätten wir auch gut übernachten können mit einem perfekten Blick aufs Meer.

Wir wechselten dann auf die Insel Tankerness und besuchten dort noch einen Aussichtspunkt. Auch ein schöner Übernachtungsplatz. Alle abgelegen, aber immer Parkplätze mit Mülleimer und befestigt. Also für alle Fahrzeuge anfahrbar.

Dann ging es Richtung Westen, um ein bisschen Inselhopping zu machen. Begonnen haben wir mit der Insel Lamb Holm, die neben einem Flugplatz auch die Italienische Kirche beherbergt. Diese wurde von italienischen Zwangsarbeitern 1941 gebaut.

#16 Schottland 13.05.22

Als wir morgens aufwachten regnete es in Strömen. Dennoch kamen immer wieder Autos an und Fußgänger gingen mit ihren Hunden zum Strand oder schauten mal kurz ins Meer. Nach dem Frühstück entleerte ich noch die Toilette und füllte Wasser auf. Auf die gleiche Idee kamen die Insassen des anderen Wohnmobils und es stellte sich heraus, dass sie aus Österreich kamen und ziemlich unruhige See bei der Fährfahrt von Aberdeen. Deshalb scheuten sie sich noch den Sprung auf die Shetlands zu machen. Vom Festland sind sie geflohen, weil so viel los ist.

Wir werden sehen, was wir erleben.

Trotz Regen fuhren wir nach Birsay. Die Verbindung zur vorliegenden Insel war offen, weil Ebbe herrschte. Auf den Shetlands nahmen wir Ebbe und Flut kaum war, hier ist es deutlich zu sehen. Heraus kommt aber kein schöner Schlick á la Wattenmeer, sondern wiederum die aufgewölbten Steinplatten, die wohl mal Sedimentablagerungen des Meeres waren. Alle Mauern, viele Häuser und auch die alten Bauten bestehen aus diesen Platten, die sich gut aufeinander stapeln lassen, wenn man sie mal gebrochen hat und in die richtige Größe gebracht hat.

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