#21 Schottland 18.05.22

Karins Hand wird besser, heute morgen haben wir den Verband abgenommen und ihn durch ein großes Pflaster ersetzt. Nichts entzündet und wenig Wundflüssigkeit. Auch diese Nacht war recht ruhig. Wir hatten Fragen von dem Wohnmobilstellplatzbesitzer, dessen Stellplatz rund 100 m entfernt ist, erwartet, warum wir nicht bei ihm stehen, aber da kam nichts. Nach dem Frühstück kam wieder Abspülen an die Reihe. Ich hatte gestern Currygemüse mit Linsen gekocht und der Topf musste wieder sauber werden. Heute ging es südwestlich auf der A838. Die ist häufig zweistreifig ausgebaut, so dass es gut voranging. Am Rhiconich River bogen wir dann nach Nordwesten ab. Ziel war die Sheigra Beach und die Sandwood Beach. Der Weg dahin war mal wieder atemberaubend. Wir haben viel gefilmt und selten Fotos gemacht. Steigungen und Gefälle mit 25 bis 30% sind keine Seltenheit und ich bin froh über die 160 PS, die die 3,5 t schwere Lucy ohne Probleme rauf und wieder runter bringt.

Ein Ausflug zum Sheigra-Strand, der sehr wildromantisch ist, sorgte für etwas Bewegung. Eine steife Prise wehte uns entgegen, aber wir schafften den Weg dennoch. In Schottland sind häufig bei den schönsten Stränden auch ein Friedhof. Auch hier ist das so. Die Wellen schlugen uns entgegen. Die Felsbrocken im Sandstrand bremsten einiges von den Wassermassen ab. Zurück bei Lucy machten wir noch einen Abstecher zu dem Sandwood Beach. Der ist bekannter und wurde von Wohnmobilen, Autos und deren Insassen regelrecht belagert. Wir fuhren wieder zum Abzweig zurück und hofften auf ein Mittagessen. Da kein Cafe und ähnliches zu sehen war, hielten wir an einem Parkplatz und aßen von unseren Vorräten.

Danach fuhren wir weiter auf der A838 und folgten dann der A894. An der Abzweigung nach Fanagmore folgten wir der kleinen Straße. Sie war nur für 7,5 t zugelassen und im weiteren Verlauf stellten wir fest, dass dort auch keine Wohnmobile mit 2,3 m Breite oder 7,5 m Länge fahren sollten. Die Straße war teilweise sehr schmal und die Senken waren teilweise so kurz, dass große Fahrzeuge aufgesessen wären. Die Straße und die Umgebung dazu ist aber den Abstecher wert. Uns folgte ein Mercedeswohnmobil, das wir aber sehr schnell nicht mehr sahen. Wir haben auch hier Videos gemacht und hoffen, dass die Aufnahmen das Erlebte wiedergeben.

Nach den vielen Eindrücken war der Rest nach Scourie Bay eher langweilig. Im Laden kauften wir noch Butter und ein paar Kleinigkeiten und begaben uns dann auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Leider war überall Overnightparking verboten. Wir machten eine Teepause mit Kuchen und neckten die Schafe bzw. die Lämmer, die direkt zu uns kamen ein wenig. Danach fuhren wir zu dem Campingplatz, den wir von unserem Pausenplatz bereits sehen konnten und ergatterten den letzten Platz. Die Besitzerin achtet darauf, dass jeder Sicht auf das Meer hat und weist die Fahrzeuge nicht nur auf deren Platz ein, sondern auch wie sie sich hinzustellen haben, damit andere noch sehen können.

Am Platz war eine Bar, in der es auch zu Essen gab. Wir mussten also nicht unsere wenigen Vorräte aufbrauchen, sondern gingen mal wieder Fisch und Chips essen. Der Fisch ist immer sehr frisch und paniert und ist mit Fisch von Fischketten in Deutschland überhaupt nicht zu vergleichen. Die Auswahl ist aber im Prinzip immer die Gleiche. Fisch und Chips oder Burger in allen Varianten mit Chips. Aber auch die Chips können die Schotten frittieren. Wir kennen die belgische und die niederländische Zubereitung und diese kommen nah dran.

Am Abend habe ich noch versucht den Sonnenuntergang einzufangen, aber bisher schoben sich immer Wolken davor, so dass es noch nie richtig geklappt hat. Es ist übrigens schon interessant andere Camper beim Aufbau ihres Equipments zuzuschauen. Viele machen das das erste Mal und es geht entweder langsam oder es klappt nicht auf Anhieb.

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