Der Morgen erwartete uns sehr grau und nebelig. Es regnete immer wieder und der Wind hat gefühlt nochmal zugelegt. Karin entdeckte, dass in der Nähe der Jarlshof ist. Das waren unterirdische Wohnungen der verschiedenen Jahrhunderte. Teilweise waren die Behausungen ganz schön eng. Eigentlich hatte das Gelände geschlossen, aber mit uns sind einige auf dem Gebiet herumgelaufen und scheinbar interessierte das auch niemanden.
Alle Häuser waren mit Steinmauern befestigt und bildeten igluähnliche Kuppeln. Die älteren Häuser waren zweischalig aufgebaut. Zwischen der Außenmauer und der Innenmauer befand sich die Treppe für den nächsten Stock und der Hohlraum diente wohl auch der Isolierung. Die Gebäude waren dreistöckig gebaut. Alles aus den flachen Steinen, die ohne Mörtel aufeinandergesetzt wurden.
Wir hatten ziemlich mieses Netz und mein Datenvolumen ging dem Ende zu. Bei einem Lebensmittelladen habe ich dann eine Vodafone-Simkarte gekauft. Die Aktivierung war überhaupt nicht einfach und ich habe wohl was falsch gemacht, denn ich bekam unbegrenzten Telefontarif und unbegrenzte Textnachrichten aber kein Datenvolumen. Aber genau das war mir wichtig. Nach etlichen Versuchen das irgendwie zu regeln, gab ich auf und werde es auf dem Festland in einem Vodafoneshop zu klären versuchen. Solange müssen wir halt etwas mit dem Datenvolumen haushalten.
Unser nächstes Ziel war Scalloway, das bis ins 18. Jahrhundert die Hauptstadt von Mainland war. Danach wurde es von Lerwick abgelöst. Auf dem Weg dahin entdeckten wir um die Mittagszeit einen Farmershop, der auch Speisen anbot. Es war ziemlich viel los und die Portionen wiedermal ordentlich. Wir nahmen uns noch Kuchen für nachmittags mit und machten uns weiter auf den Weg. Als wir in Scalloway ankamen frischte der Wind nochmal auf und es regnete heftig. Meine Versuche mit dem Vodafone wickelte ich in der schlimmsten Zeit ab. Als es etwas weniger regnete, machten wir uns fertig, um das Castle zu besuchen. Ich hatte das Gefühl, dass wir auf dem Weg dahin immer wieder am Rande des Wegblasens waren. Wir kamen aber nach 600 m an und standen vor einer Ruine, die derzeit renoviert wird. Ein Zugang war nicht möglich, da Einsturzgefahr drohte. Also gingen wir zurück und kauften noch ein paar Kleinigkeiten in einem kleinen Laden ein.
Auf der Karte habe ich entdeckt, dass wir über Brücken noch zwei Inseln weiter fahren können und dort wohl ein Wohnmobilstellplatz ist. Immer am Anfang der Brücke beutelte es Lucy und uns kräftig durch, aber wir kamen heil an dem Platz an. Nach einiger Zeit machte ich mich auf, um zu bezahlen. Dies ging aber nur in bar und in Pfund. Beides hatten wir nicht, weil wir bisher alles mit Karte zahlen konnten. Also brachen wir wieder auf und fanden auf dem Weg zur Hauptinsel einen kleinen Parkplatz mit Toilette und Strandzugang. Dort verbrachten wir dann die Nacht.