Ausstattung oder die Qual der Wahl

So ein Wohnmobil kommt ja schon mit 3 bis 3,1 Tonnen Lebendgewicht. Eingerechnet ist ein Fahrer mit 75 kg, einen vollen Dieseltank, 20 l im Frischwassertank und ansonsten nur die Einrichtung. Ziemlich schnell war klar, dass wir die Dinge, die wir im Wohnwagen haben, zu schwer sind oder einfach nicht klapperfrei unterzubringen sind. Die Photovoltaikanlage und die Hängerkupplung bringen ja zusätzliches Gewicht und ein paar Klamotten, Schuhe und Lebensmittel sollen ja auch noch mit.

Herumschmökern in diversen Katalogen, Lesen in Foren und anschauen von Youtube-Videos ergab ein immer klareres Bild. Um das noch zu verbessern, machten wir uns auf zum Freistaat Sulzemoos und zu Fritz-Berger. Wir freundeten uns dort mit den Gedanken an Silikonfaltkochgeschirr an, weil es schön klein wegzuräumen geht, aber wohl auf dem Gas funktionieren. Das Geschirr sollte nicht aus Melamin sein, sondern aus dem vielgepriesenen Hartkeramik. Alle sonstigen Gebrauchsgegenstände möglichst aus Holz und nicht aus Plastik.

Die Liste war in beiden Läden in Gedanken zu 70% abzuarbeiten. Wir kannten jetzt die Preise und schrieben zusammen, was wir auf jeden Fall kaufen wollen. In einer zweiten Einkaufstour fanden wir im Prinzip alles im Freistaat Sulzemoos. Ein paar wenige Dinge waren bei Fritz-Berger minimal günstiger, aber dies lohnte die Abfahrt von der Autobahn nicht mehr. 30% bekamen wir weder da noch dort, also im Internet herumgesucht und mit Camping Wagner einen guten Partner gefunden, der die Reste abdecken konnte.

Zum Fertigungstermin unserer Lucy standen im Wohnzimmer eine größere Menge Kartons, die das gekaufte Inventar enthielten. Wir können sofort einräumen, wenn Lucy denn schon da wäre. Doch halt eines fehlt noch, das Geschirr. Wir haben bei Camping Wagner bestellt. Die teilten uns nach einer Woche mit, dass sie uns keine Lieferzeit nennen können. Also schauten wir uns nochmal im Internet um und fanden meist Einträge wie "Lieferung derzeit unbekannt". Corona hat zugeschlagen und oder der Brexit, keine Ahnung. Amazon versprach eine schnelle Lieferung, also dort bestellt. Wir hofften, dass die einfach bessere Kontakte haben, aber die angelieferte Ware, war nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Die Frühstücksteller glichen unseren Untertassen vom normalen Geschirr. Ein nicht aufgeschnittenes Brötchen passt darauf, aber wenn zwei Hälften da liegen, dann hängen beide über. Die Suppenschüsseln oder Müslischüsseln wären eher für Nachtisch geeignet. Also alles zusammengepackt und wieder zurück geschickt.
Wir hatten uns schon mit unserem Melamingeschirr aus dem Wohnwagen angefreundet, als ich per Zufall eine Lieferung des passenden Sets über Amazon Great Britain entdeckte. Nicht ganz die Farbe, die wir haben wollten, aber was soll es.
Bestellt und drei Tage später da. Es war in der Größe und Form das, was wir wollten. Also alles prima und es kann los gehen. Nur Lucy war einfach noch nicht da.

Ich kam dann noch auf die glorreiche Idee einen Holzhandfeger mit passendem Kehrblech zu bestellen. Die Größenverhältnisse passten aber nicht zu meinen Vorstellungen. Es ist wohl für das Abkehren vom Tisch gedacht und nicht für die Bodenreinigung. Wir behielten es trotzdem.

Ach ja, den ganzen Technikkram wie Wasserschläuche, Stromkabel, Schilder für Spanien und Italien usw. fand ich natürlich auch im Internet. Ich machte mir noch keine Gedanken, wie ich das Ganze unterbringen soll, den Lucy hat ja genug Fächer.

Ein Anruf beim Verkaufsberater ergab, dass Lucy bereits vom Band lief und auf den Transport zu ihm wartet. Er wird uns anrufen, wenn sie auf dem Hof steht, aber es wird dann noch eine Woche dauern, bis wir sie holen können. Die Photovoltaikanlage und die Hängerkupplung muss ja noch montiert werden.

Na gut, also noch Geduld.

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